Was ist Trauma?
Traumata gehören zu jedem Leben dazu und reichen in ihrer Intensität und Ausprägung von klein und wenig einschränkend bis tiefgreifend und lebensverändernd. Ein Psychotrauma entsteht durch eine psychische Belastung aufgrund eines Ereignisses oder sich wiederholender Ereignisse. Traumatische Erfahrungen können das normale Stressbewältigungssystem überfordern und zu anhaltenden emotionalen oder psychologischen Herausforderungen führen. Ob klein oder groß, Traumata binden immer Lebensenergie!
Trauma entsteht also wenn eine oder mehrere Situationen zu doll, zu schnell oder zu plötzlich waren um sie neurologisch und emotional zu verarbeiten oder angemessen zu reagieren. Trauma kann durch Unfälle, Gewalterfahrung, Vernachlässigung, Armut, Krieg, traumatisierte Eltern, gesellschaftliche Probleme, Unwissenheit und Pech geschehen. Wir Menschen sind in der Lage mit vielen Problemen zu leben und zurecht zu kommen. Wenn aber etwas überwältigend ist, haben wir akute Schutzmechanismen (flüchten, anbiedern, kämpfen, dissoziieren) um ersteinmal zu überleben. Wenn alles gut läuft, und wir rechtzeitig wieder in den Ressourcen-Bereich kommen, kommt es danach zur Entladung (z.B. zittern, weinen, Trost durch andere, genug Zeit). Das erlebte kann verarbeitet werden.
Ist das Traumatische Erlebnis sehr stark, wiederholt sich, oder gibt es keinen angemessenen Raum zur Verarbeitung kann der Körper, und mit ihm die Psyche, darin stecken bleiben. In diesem Falle kann es zur Grundlage einer Vielzahl von mentalen und emotionalen Problemen werden. Dazu gehören Süchte, Ängste, Aggressionen, Depressionen, Panik, aber auch chronische Schmerzen oder durch Bindungstraumen ausgelöste Beziehungsprobleme. Um ein Trauma zu überwinden und ein gesundes Leben zu führen, ist es wichtig sich Hilfe zu suchen. In der Forschung zum Thema deutet vieles darauf hin, dass es essenziell und entscheidend ist, Traumata nicht allein, sondern im Kontext einer zwischenmenschlichen Beziehung zu heilen.
Wikipedia ausführlich über Trauma.
Was ist Traumatherapie?
Traumatherapien sind spezialisierte Therapieformen, die sich auf die Verarbeitung und Integration von Trauma konzentrieren. In meiner Praxis in Hamburg arbeite ich auf der Grundlage von Somatic Experiencing (SE)®. Die Therapie kann individuell angepasst werden, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können ändern wie wir uns in der Gegenwart damit fühlen. Während der Therapie werden Sie dabei unterstützt, Ihre belastenden Erinnerungen und Emotionen zu verarbeiten. Dies kann dazu beitragen den Umgang mit stressigen Situationen zu verbessern. Eine Traumatherapie kann Sie in die Lage zu versetzen, neue Kommunikations- und Problem-Lösungsfähigkeiten zu entwickeln.
Trauma und Kindheit
Die Besonderheit unserer Kindheit ist unsere Abhängigkeit von unserer Umgebung und unserer Bezugspersonen. Im Baby- und Kleinkindalter, und schon in der Gebärmutter, hängt unser Überleben vollständig davon ob unsere Eltern/Bezugspersonen sich um uns kümmern, uns beschützen, unsere Bedürfnisse in der Lage sind zu verstehen und ihnen nachzukommen. Dies bildet eine ganz eigene Grundlage für traumatische Situationen. Zum Beispiel ist allein gelassen werden für ein Baby lebensbedrohlich, Beziehungsabbruch für ein Kleinkind eine unmittelbahre Gefahr. Daher können Erfahrungen wie Krankenhausaufenthalte, Krankheit oder Überforderung der Eltern, emotionale und körperliche Gewalt in der Kindheit tiefere und nachhaltigere Verletzungen hinterlassen. Diese Traumata brauchen oft mehr Zeit und Zuwendung, sind aber besonders lohnend für das weitere Leben wenn sie geheilt und integriert werden.
Was beinhaltet eine Traumatherapie?
Während der Therapie werden Menschen dabei unterstützt, Ihre belastenden Erinnerungen und Emotionen zu verarbeiten. Entscheidend ist, wie es Ihnen in der Gegenwart geht, mit der Geschichte die Sie erlebt haben. Dies kann dazu beitragen, Ängste und Depressionen zu lindern und den Umgang mit stressigen Situationen zu vereinfachen. In meiner Praxis steht das Gespräch unter Beachtung der unmittelbaren körperlichen Reaktionen im Mittelpunkt. Auch Sie lernen Ihre körperlichen und neuronalen Reaktionen wahrzunehmem und einzuordnen, zum Beispiel erhöhte Herzrate, Tunnelblick, nervöse Beine etc. Nach und nach ist es möglich neue Wege zu gehen und sich selbst freundlicher sowie der Welt ehrlicher zu begegnen.
Sucht und Traumatherapie
Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht besteht darin, dass Menschen, die traumatische Erfahrungen erlebt haben, ein erhöhtes Risiko für Suchtverhalten aufweisen. Traumata können zu emotionalen Schmerzen und psychischem Leiden führen, die Betroffene möglicherweise durch den Konsum von Suchtmitteln zu bewältigen versuchen. Die Sucht kann dann als eine Art Selbstmedikation dienen, um die mit dem Trauma verbundenen Symptome vorübergehend zu lindern. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen und bei der Behandlung von Suchterkrankungen auch traumabezogene Ansätze zu berücksichtigen.
Traumatherapie in Hamburg
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass traumatherapeutische Arbeit eine wertvolle Behandlungsmethode für alle Menschen ist, da kleine und große Traumata zu jeder Biographie gehören. Wenn Sie unter den Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen leiden, oder wenn Sie einfach merken, dass Sie immer wieder sehr unter Stress stehen und gar nicht wissen warum, kann Ihnen die Arbeit mit Somatic Experiencing und anderen Traumasensiblen Therapieansätzen helfen.
Traumatherapie bietet eine gehaltene und unterstützende Umgebung, in der Sie als Betroffene Ihre Erfahrungen verarbeiten können. Sie lernen sich besser kennen, weiten Ihre emotionalen Möglichkeiten aus und erlangen Kraft und Kontrolle Stück für Stück zurück. Dies ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.
Sollten Sie in Hamburg und Umgebung leben, melden Sie sich gerne bei mir. Online Termine für Traumatherapie sind ebenfalls möglich wenn gewünscht.