Somatic Experiencing Übungen: Wege zur Resilienz im Alltag

Somatic Experiencing Übungen

Einleitung: In der heutigen schnelllebigen Welt ist es nicht ungewöhnlich, dass wir alle auf die eine oder andere Weise mit Stress, Trauma oder belastenden Lebenserfahrungen konfrontiert sind. Somatic Experiencing (SE) bietet eine Methode zur Verarbeitung von Traumata und zur Förderung des Heilungsprozesses auf körperlicher und emotionaler Ebene. In diesem Blog-Post erkunden wir einige Somatic Experiencing Übungen, die Ihnen außerhalb des therapeutischen Settings helfen können, Ihre Resilienz zu stärken und einen Weg zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit zu finden. Die Übungen sind auf Situationen ausgelegt wo das erlebte Stresslevel erhöht ist.

1. Wahrnehmen, dass etwas los ist: Auch wenn es sich banal anhört, ist die Grundlage zu allen weiteren Übungen erst einmal wahrzunehmen, wenn gerade etwas überwältigend ist oder eine Stressreaktion getriggert wurde. Wenn Sie bemerken, dass Sie irgendwie nicht mehr ganz bei sich sind, alles gleichzeitig auf Sie eindringt oder sich eng anfühlt (mehr dazu auf meiner Seite unter “was ist Trauma“), dann halten Sie inne. Nehmen Sie wahr wie Sie gerade sitzen oder stehen, und wo Sie Kontakt mit dem Boden haben. Nehmen Sie ganz einfach wahr, dass die Erde unter Ihnen da ist, und stabil ist. Lehnen Sie sich an wenn es geht.

2. Orientieren: In realen Gefahrensituationen ist das wichtigste zunächst zu erkennen ob Gefahr droht, und wenn ja woher. Dies sollte zunächst ganz körperlich passieren, indem Sie sich mit den Augen, und dann auch mit den Kopfbewegungen folgend, im realen Raum umsehen. Dies machen alle Säugetiere, und auch wir Menschen, unwillkürlich unter Stress. Wenn wir es langsam und bewusst tun, entspannt sich das Nervensystem langsam, da wir wahrnehmen können dass keine unwillkürliche Bedrohung vorliegt. Eine Hilfestellung ist zum Beispiel alle Ecken zu zählen, oder alle Dinge einer bestimmten Farbe. Nehmen Sie wahr wo Sie gerade sind und was ganz konkret los ist. Orientierung kann erweitert auch bedeuten sich Zeit zu nehmen bevor Sie auf eine Email reagieren, eine Antwort auf eine Bitte formulieren oder Entscheidungen aller Art zu treffen.

3. Ressourcen aktivieren: Bei dieser Übung geht es darum, Ihre inneren Ressourcen zu aktivieren, um Ihre Resilienz zu stärken und Ihre Fähigkeit zur Selbstregulation zu verbessern. Denken Sie an Momente oder Situationen in Ihrem Leben, in denen Sie sich sicher, geborgen oder stark gefühlt haben. Beginnen Sie damit zeitnah, das heißt am Vortag, einen Moment zu erinnern an dem Sie ein wenig mehr so waren wie Sie gern sind. Das kann ein kurzer Moment und etwas ganz kleines sein. Verweilen Sie bei der Erinnerung und fühlen Sie was sich dabei in Ihrem Körper tut. Dieses verweilen ist wichtig, denn menschliche Gehirne sind problemorientiert. Es ist leichter zum nächsten Problem über zu gehen, als bei etwas schönem zu bleiben. Das Nervensystem macht so eine gute regulierende Erfahrung und hat Zeit sie einzuprägen. Wenn es Ihnen gut tut können Sie diese Übung danach auf den Zeitraum der letzten Woche ausdehnen, und dann auch im dritten Schritt auf das letzte Jahr.

Somatic Experiencing Übungen bieten einen wertvollen Weg zur Selbstheilung und Resilienz.

Durch die Integration von Körper, Geist und Seele können wir traumatische Erfahrungen verarbeiten und unsere innere Stärke wiederfinden. Experimentieren Sie mit den oben genannten Übungen und erkunden Sie, wie sie Ihnen dabei helfen können, sich ruhiger, ausgeglichener und belastbarer zu fühlen. Denken Sie daran, dass der Heilungsprozess Zeit und Geduld erfordert, aber mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl können Sie Ihren eigenen Weg zu mehr Wohlbefinden und innerer Ruhe finden.

Jønna Platen Somatic Experiencing® in Hamburg
Jønna Platen
Naturheilkunde und Somatic Experiencing® in Hamburg